Hilfstransport Aalen nach Czernowitz, Ukraine

Hier nun versuche ich Euch etwas detaillierter zu informieren. Einen Kurzbericht unmittelbar nach Rückkehr, findet Ihr weiter unten.

Bei diesem Transport waren wir nur mit einem Sprinter unterwegs. Dafür hatten wir aber 8.000,00 Euro Eurer Spendengelder dabei, mit dem Ziel, unsere Hilfsgüter entweder an einer vorbereiteten Stelle in Rumänien nahe der Grenze zu kaufen, oder evtl. sogar die Möglichkeiten in der Ukraine auszuloten, und in den benötigten Mengen hauptsächlich Lebensmittel zu besorgen. Wir hatten gehört davon, konnten dies aber nicht recht glauben, weil nahezu alle Organisationen, zu welchen wir Kontakt hatten, entweder die Lebensmittel (allermeistens) von Deutschland aus, in Einzelfällen von grenznahen Städten außerhalb der Ukraine besorgten. Das mag praktikabel sein, für einen Sattelschlepper, aber nicht wenn wir mit unseren Kleinbussen und Anhängern wie bei unserem letzten Transport für ca. 30 Kubikmeer Hilfsmittel ca. 2.500,00 Euro Benzin und Diesel auf der Straße lassen (zzgl. 10 Fahrer und Überrnachtungs- Pannen- und Verpflegungskosten).

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Hier unsere gesammelten Hilfsgüter. Schlafsäcke, Decken, Winterkleidung und medizinische Artikel wie OP-Kittel, FFP-2 Masken, Einmalhandschuhe, etc. Rechts 4 Reifen für einen ukrainischen Vito von Fa. Spiegler zum Sonderpreis von Harald.
Vorn in der MItte für ca. 1.200,00 Euro Konserven von Omega-Sorg.
Zusätzlich hatten wir noch für 1.000,00 Euro Verbandsmaterial (nicht im Bild) von Fa. Hartmann in Heidenheim zugekauft.

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So sah das dann aus, als am Freitag Abend fast alles verpackt war.

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Samstag früh trafen wir uns dann zur Abfahrt: Konstantin, Gert, und die beiden Ukrainer Boris und Oleg, die wieder mit uns mitfuhren.

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Die Fahrt war anstrengend, aber rund 24h später haben wir dann über Österreich, Ungarn, und Rumänien endlich die ukrainische Grenze ohne Probleme passiert.
Die lange Fahrt erspare ich Euch.
Bilder zu machen war allerdings an der ukrainischen Grenze nicht gestattet.

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Hier hatten wir dann unsere erste Rast an einer Tankstelle in der Ukraine. Auf dem Foto hatten wir bereits getankt. Als wir dort ankamen, war es noch halbdunkel und sah geschlossen aus. Die Preistafeln waren nicht beleuchtet, genausowenig wir die Zapfsäulen. Das Benzin war rationiert auf 30 Liter und man merkte dann doch, dass Krieg im Land ist.

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Weiter ging es auf teilweise gut ausgebauten Fernstraßen aber immer sehr holprigen Landstraßen. Die Zeichen des Krieges waren nicht zu übersehen wie die Straßensperren zeigten. Manchmal besetzt, aber in den ländlichen Gebieten meist ohne Soldaten.

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Unsere erste Station war eine kleine Baptistengemeinde auf dem Land im Südwesten der Ukraine. Das Dorf das wir anfuhren heißt Anadoly in Chernivtsi Oblast.

Eine kleines Dorf in sehr ländlicher Gegend, aber mit sehr liebenswerten Menschen, die einen zufriedenen Eindruck machen (wenn man mal vom Krieg absieht) und sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet haben. Uns sind diese Geschwister sehr freundlich, aufrichtig und sympathisch begegnet. Trotz Sprachbarriere - was ich sehr bedauere - war auf Anhieb eine innere Verbundenheit spürbar. Ich staune immer wieder - ob in Afrika oder Ukraine - wie der Geist Gottes über Kulturen und Sprachbarrieren hinweg, sofort Brücken zwischen uns Menschen baut.

So sind wir dann noch früh am Tag in Anadoly angekommen, wurden herzlich empfangen und haben erstmal einen Teil unserer Ladung ausgeladen.

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Schnell waren die Hilfsgüter mit vereinten Kräften in das rückseitige Nebengebäude der Gemeinde verstaut. Dies ist der Umschlagsplatz in diesem Ort, wo alle Aktivitäten des Ortes zusammenlaufen.
Wir ihr sehen könnt, ist das Gebäude noch nicht sehr alt. Wenn man die ärmlichen Häuser drumherum ansieht, und auch das Haus des Pastors Vitalij, wo wir anschließend zum Essen eingeladen waren, erkennt man schnell wieviel Arbeit hier viele Leute geleistet haben, und eigene Bedürfnisse zurückstellen. Diese Gemeinde wurde zudem weitgehend in Eigenleistung und Kooperation mit anderen Gemeinden errichtet. Die Menschen hier sind handwerklich sehr versiert.
Wenn Ihr den Schriftzug nicht lesen könnt, hier steht: HAUS DES GEBETS

Wie haben für diese und zukünftige Hilfsaktionen ovale Papieraufkleber drucken lassen. Dies hat den Hintergrund, dass wir, wo immer es möglich ist, die Lieferkette bis zu den Empfängern verfolgen können. Wir haben generell unsere Geschwister gebeten, einige Fotos zu machen, damit unsere Spender sehen, dass die Hilfsgüter auch bei den Empfängern ankommen. Wir glauben, dass dies angesichts der Berge von nicht weitergeleiteten Hilfsgütern z. B. an der polnisch - ukrainischen Grenze sinnvoll ist. Hier geht es nicht um unsere Ehre, oder die Ehre von Life-project, sondern um einen Nachweis des verantwortungsvollen Umgang mit unseren Spendengeldern. Wir freuen uns auch darüber, dass unsere Geschwister dies mit Freuden dokumentieren und wir dies auch veröffentlichen dürfen.

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Leider war unsere Zeit begrenzt. Aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, eine Einladung zum Frühstück zu folgen und sind bestens versorgt worden.

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Von links nach rechts: Bruce, ein amerikanischer Missionar, Boris unser Ukraine Führer, Gert, Konstantin, Die Frau des Pastors (sorry ich habe Ihren Namen vergessen) und Vitalij, der Pastor dieser kleinen Gemeinde. Vitalij ist ein sehr bescheidener Mensch und wohnt in diesem Haus nur einige Meter von der Gemeinde entfernt mit seiner Familie.
Bruce ist amerikanischer Missionar aus der Grace-Community in Los-Angeles. Bruce ist mit seiner Familie bereits seit Anfang der Neunziger Jahre als Missionar hier in dieser Gegend und war gekommen um uns zu besuchen. Wir konnten uns nur kurz aber gut in englisch unterhalten, was mich wieder sehr gefreut hat. Wie die genaue Verbindung zu dieser Gemeinde ist, wissen wir (noch) nicht.

Unten: Unweit von der Gemeinde ist das Haus von Pastor Vitalji (2. von rechts), leider etwas verdeckt.

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Hier unten zeigen wir Euch noch Bilder, die wir von dieser Gemeinde in den letzten Tagen bekommen haben. Sie dokumentieren einige der Empfänger unserer Hilfsgüter und etwas die Arbeit, die unsere Geschwiser vor Ort leisten.

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Unten: Die Frauen der Gemeinde kochen Essensrationen für Ihre Soldaten an der Front. Diese werden dann in Autos verladen und nicht selten fahren die Frauen auch mit und kümmern sich um die Verteilung.

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Auf den Essensbechern steht folgender Text:

Komm wieder gesund und am Leben zurück. Hilfe für meinen Helden - Liebling, wir beten für Dich!
Ps: Vergiss nicht, diesen Behälter zu wenden.

Nach ungefähr 2 Stunden machten wir uns also wieder auf den Weg.
Überwältigt von der Gastfreundschaft und dem Engagement dieser Geschwister, wussten wir bereits, dass sich der lange Weg gelohnt hat.

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Unsere nächstes Ziel

Unser nächste Station lag im Gebiet einer größeren Stadt mit Namen Czernowitz. In der Umgebung von Czernowitz liegt eine Siedlung mit Namen Schischkowtsi. Hier gibt es einen Zusammenschluss von 13 Gemeinden unterschiedlicher Ausrichtung, die sich zusammengeschlossen haben, um Ihrem Land in der Not beizustehen. Der Pastor einer größeren Gemeinde, gleichzeitig Koordinator, heißt Leonid, den wir dort treffen wollten. Dieser Kontakt kam über Boris zustande, dessen Familie wir beim letzten Hilfstransport nach Deutschland überführten und welcher hier mit diesen Geschwistern in der Ukaine Hilfe leistet.

Unsere erster Halt war deshalb in dem Dorf Schischkowtsi bei Boris Gemeinde. 

Da Sonntag war und gerade Gottesdienst stattfand, hatten wir noch Gelegenheit in dieser Gemeinde ein Grußwort von Euch zu sagen und ich konnte meinen ersten Gottesdienst auf ukrainisch miterleben.

Nicht dass ich etwas mitbekommen hätte. Aber diese Gemeinde ist - wie sicher momentan alle Gemeinden in der Ukraine - eine leidende Gemeinschaft. Ich habe es in meinem Vorbericht bereits erwähnt und es waren für mich die emotionalsten Minuten, mitzuerleben, wie diese alten Männer in Ihren Schmerzen beten und die Frauen über Ihre Männer wehklagen und Ihre Gebete zu Gott herausschreien. Es gibt hier einfach keine Sprache mehr, um dieses Leiden in dieser Situation in Worte zu fassen. Ich merke auch, wie ich immer sentimentaler werde im Alter und es hat mich ziemich mitgenommen.

Selig sind, die da Leid tragen, denn Sie sollen getröstet werden.

Diese Worte aus dem Matthäusevangelium bekommen an diesem Ort eine ganz besondere Bedeutung. Wir haben Geschwister getroffen die sich im Umgang miteinander nicht beklagen, jammern oder sich in Ihrem Schmerz zurückziehen. Das Gegenteil ist der Fall. Es sind die Frauen, die Ihre Männer unterstützen und Ihnen Mut zusprechen, für Ihr Vaterland zu kämpfen. Diese Frauen suchen und finden Ihren Trost bei Gott und ebenso die Männer, mit denen wir gesprochen haben, sind nicht am zweifeln oder verzagen. Der Zusammenhalt und ein zumindest in diesen Zeiten sehr intensiver Rückhalt durch den Glauben an unseren Herrn, welcher durch die Ortsgemeinde wirkt, hat mich sehr beeindruckt. Wir treffen hier Geschwister, die Ihre äußerste Not bei Ihrem HERRN abladen um anschließend gestärkt und mit einer Zuversicht in den Krieg zu ziehen. Ihr eigenes Wohlergehen steht zugunsten des Nächsten zurück. Solches Gottvertrauen hätte ich mir nicht vorstellen können und ich zweilfle an mir selber, dies in einem Kriegsfall selbst in dieser Weise zu leben.

Unten: Hier ist das kleine Gotteshaus. Über dem Torbogen steht: Gott ist Liebe

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Bilder während der Versammlung haben wir uns nicht getraut, da wir während des Gottesdienstes reinplatzten und keine Zeit zu fragen war.

Tief beeindruckt von diesem Gottesdienst, fuhren wir dann zu Boris, dessen Rest-Familie uns hervorragend verköstigte und uns einen sehr komfortablen Schlafplatz zur Verfügung stellte.

Wir waren sehr dankbar für die Gastfreundschaft und genossen am Abend noch eine holzbeheizte ukrainische Männer-  Sauna mit Brunnenwasseraufguss und Sitzbadewanne. Auch ein besonderes Erlebnis.

Auf zu Pastor Leonid

Sehr gut ausgeschlafen und erholt, machten wir uns auf zu unserem  nächsten Zielort ganz in der Nähe, wo wir Pastor Leonid treffen sollten.

Diese Gruppe hat ein altes Sportgelände, welches anfangs der Neunziger Jahre stillgelegt wurde, wieder hergerichtet und daraus eine Aufnahmestation für aus dem Krieg vertriebene Familien gemacht. Hier kommen Familien an, die oft Ihre Häuser und Existenz verloren haben. Sie werden hier mit dem Nötigsten versorgt, bekommen familienweise ein Zimmer mit Betten und werden mit Kleidung, medizinisch und mit Essen versorgt. Nach wenigen Tagen werden sie dann weiter geleitet auf die weiteren Fluchtrouten.
Die Kapazität beträgt ca. 150 Menschen. Als wir dort ankamen, hatte am Vortag eine Gruppe aus dem befreiten Irpin die Unterkunft verlassen und es waren noch ca. 40 Menschen dort. Es gab dort die Bitte, die traumatisierten  Flüchtlinge nicht zu fotografieren, der wir natürlich nachgekommen sind.

Die Grausamkeit des Krieges
Die Berichte, die wir hier hörten von den Menschen, die  an diesem Wochenende aus Irpin befreit worden waren, dort ankamen und die Bilder, welche auf Ihren Handys gemacht wurden, sind einfach nur unmenschlich und man kann nicht erfassen, wozu Menschen im zwanzigsten Jahrhundert fähig sind.
Wir werden dies nicht groß kommentieren und auch die Bilder nicht veröffentlichen, die wir dazu bekommen haben. Es gibt für diese elenden Grausamkeiten keine Worte mehr.
Hier sollen wir einfach nur beten für diese geschundenen Menschen und Kinder, deren tote Körper Ihrer Verwandten derzeit auf der Straße liegen, und selbst diese Leichen von den aus Irpin abziehenden russischen Soldaten vermint wurden und so streunenden Hunden zum Fraß dienen. Ihre Angehörigen können sie nicht bergen und bestatten, bevor nicht Minensucher Ihre Arbeit verrichtet haben.

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Bei dieser Gruppe von Gemeinden sind die Dimensionen in Allem etwas größer. Unten zeige ich Euch Bilder von dem Gebäude:

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Es gibt noch eine schöne Großküche und einen Essraum in diesem großen Gebäude. Hierzu habe ich leider keine Fotos. Der Gang mit den Zimmertüren ist vom mittig gelegenen Eingang aufgenommen und hat in entgegengesetzter Richtung nochmal die gleiche Länge. Es bietet etwa ca.150 Menschen Platz.

Unten: Direkt neben dem Gebäude befindet sich ein großer Bunker aus den dreißiger Jahren, der noch gut in Betrieb ist. Hier werden Lebensmittel kühl gelagert. Im Bedarfsfall können Menschen einige Meter unter der Erde Schutz finden.

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Unten: Wir haben bei Leonid den Rest unseres Autos entladen. Insbesondere ca. 1 Kubikmeter Verbandsmaterialien, welche wir bei Fa. Hartmann eingekauft hatten, wurden schon erwartet. Aber auch der Rest unserer 4,2 kg-Dosen Gulschsuppe und Erbeseneintopf wurde gern angenommen.

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Pastor Leonid, der diese Arbeit begonnen hat und innerhalb des Gemeindeverbundes koordiniert. Rechts davon Konstantin Schneider aus Aalen und für Life-project unterwegs.

Ohne Konstantin wären wir hier übrigens aufgeschmissen. Er ist als Russlandsdeutscher unser Universalübersetzer auch für Ukrainisch / Deutsch.

Nach dem abladen, saßen wir noch bei Kaffe und Gebäck zusammen und besprachen das weitere Vorgehen. Leonid freute sich über den Vorschlag, im Metro einkaufen zu gehen. Er stellte uns zwei junge Männer zur Seite, die noch nicht eingezogen wurden. Diese begleiteten uns mit einem Transporter zum Metro.

Dort angekommen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus!

Großeinkauf bei Metro

Nach einer kurzen Fahrt standen wir auif einem riesen Parkplatz in der Stadt Czernovitz vor einem noch größeren Metro, der in Stuttgart hätte genauso stehen können.

Was dann folgte, nachdem wir 3.500,00 Euro 1:34 in Griwson eingetauscht hatten, kann man am besten in Bildern wie folgt ausdrücken:
(Vergleicht bitte die Preise auf den Preisschildern, falls Ihr das lesen könnt)

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Wagen für Wagen schoben wir auf den Parkplatz. Hier das Ergebnis:
Für 3500 Euro Lebensmittel und Hygieneartikel eingekauft. Unser Auto war voll. Mit Lebensmittel welche in ukrainisch gelabelt waren, zu einem Preis besser als in Deutschland. Und die gesparten Spritkosten für 3500km kommen oben drauf...
Das Kilo Zwiebeln 50 Eurocent, Karotten ca. 70 Cent pro Kilo, ukrainische Äpfel ca. 30 Cent pro Kilo u. s. w.

Der Transporter war dann doch ziemich voll...

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Wer hätte das gedacht! Wir überreichten Pastor Leonid am Ende unseres Einkaufs noch umgerechnet 300 Euro als Beteiligung für die Verbringung der Güter.
Danach machten wir uns dann langsam wieder für die Reise fertig und trafen auf dem Rückweg noch Vitalij, welcher uns eine Gruppe Flüchtlinge zuführte, die wir mit nach Deutschland nahmen.

Es handelte sich dabei um eine vollständige Familie mit 3 Kindern und einer hochschwangeren Frau. Diese sind nun bereits auf dem Weg nach Amerika, wo sie vorhaben dauerhaft bei Verwandten oder Bekannten zu bleiben. Desweiteren um eine Familie mit 3 Kindern, welche mit Ihrem eigenen Fahrzeiug in unserem Schlepptau mitfuhren. Diese Familie hatte ebenfalls eine Anlaufstelle und wurde von Geschwistern der Lebenswert Christusgemeinde nur einige Nächte beherbergt.

Wir beschlossen bereits im Metro unseren Geschwistern in der ersten kleinen Gemeinde in Anadoly noch einen Betrag in Höhe von 1.500,00 Euro zukommen zu lassen. Und so konnten wir uns nochmals die Gelegenheit nutzen um uns ganz praktisch bei Pastor Vitalij zu bedanken für diesen Dienst, den seine Gemeinde und die Familien dort für Ihre Soldaten und Flüchtlinge tun, indem wir Ihm diese Mittel für den Einkauf von weiteren Lebensmitteln und Hilfsgütern in Eurem Namen überreichen durften.

Ich werde in Kürze noch einen detaillierten Abrechnungsbericht über die gesamte Geldsumme von 8000,00 Euro für dieses Projekt erstellen und dies in diesem Blog veröffentlichen. Zum Schluss unserer Reise haben wir noch einen kleinen 3-stelligen Betrag übrig gehabt, den wir für den nächsten Hilfseinsatz verwenden werden.

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Ein besonderes Erlebnis!

Wie tiefgläubig dieses Volk der Ukrainer ist, zeigt sich an einer besonderen Begebenheit, die ich unbedingt loswerden muss.

Auf dem Weg zum Metro und auch wieder zurück, fuhren wir eine lange Strecke durch die Stadt Czernowitz. Es ist mir aufgefallen, dass wir an sehr vielen Stellen großen Plakaten in den ukrainischen Farben gelb/blau begegnen. Meist mit kurzen Sätzenin ukrainisch. Ich habe dann nachgefragt, was denn dort so alles draufsteht und war dann eigentlich nicht mehr sehr überrascht, nachdem was wir alles erlebt haben an Gottvertrauen und Patriotismus.

Hier seht Ihr unten ein paar dieser Plakate, die ich spontan aus dem Auto heraus fotografieren konnte:

Eindrücke einer Stadt im Kriegszustand:

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vertraue auf den HERRN Sei stark und Dein Herz verzage nicht
(Psalm 27,14)

 

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Stunde der Verteidigung des Vaterhauses

 

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Wie Du Herr rettest
und die Augen des stöhnenden tröstest

 

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Danke Gott
dass meine Augen den Anfang
dieses neuen Tages gesehen haben!

 

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Emmanuel Gott mit uns!

 

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 Den ganzen Ruhm Jesus Christus!

 

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Sei mit uns HERR,
Bewahre und sei uns gnädig!

 

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Gib uns lieber Gott Hilfe,
damit der Feind überwunden wird!

 

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 Lebe nach dem Gewissen!

 

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Stunde der Verteidigung des Vaterlandes!

 

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Mit Dir, mein Gott
erstürme ich Schutzwälle
und springe ich über Mauern.

Psalm 18:30

Vater, wie würde ich mich vor Dir schämen, wenn ich als Soldat in eine eroberte Stadt einziehen und die zerbombten Plakate
dieser Einwohner sehe, welche ich getötet habe!

HERR Jesus, ich bete für die Russen und Tschetschenen welches dieses Land vernichten. Mögest DU Ihnen diese Schande vergeben oder nicht.
Ich bete für Wladimir Putin, in dessen ewiger Seele ich nicht stecken möchte, wenn er vor Deinen Richterstuhl treten muss.

Und Herr Jesus, wir alle beten für unsere Geschwister und deren Kinder, die diese Not Tag für Tag ertragen müssen.

Amen